Als Uhrenliebhaber freut man sich ja immer, wenn wie in der Chronos Ausgabe 01.2015 gleich zwei Neuerscheinungen unter den Taucheruhren ausgiebig getestet werden. Die nagelneue Vintage-Hightech-Mischung Omega Seamaster 300 mit Manufakturkaliber 8400 und die Panerai Luminor Base 8 Days Acciaio mit völlig neu konstruiertem Manufaktur-Handaufzugskaliber P5000.
Gut, man hat sie nicht direkt gegeneinander antreten lassen, weil sie vielleicht überhaupt nicht vergleichbar sind? Zu Unterschiedlich sind wahrscheinlich die Konzepte einer Automatik- und einer Handaufzugsuhr?
Aber dennoch finden sich Kriterien, die einen Vergleich möglich machen. Bei beiden handelt es sich um Taucheruhren mit historischen Vorbildern, ausgestattet mit neuen Manufakturwerken. Zu den Kriterien gehören auch der Kundennutzen eines Manufakturkalibers, die Praxistauglichkeit des Gehäuses, die Anwendungsmöglichkeiten und natürlich die Leistung zum Anschaffungspreis.
Wie gut eine Uhr ist und was sie zu leisten vermag, sieht man am besten, wenn man sie mit einer anderen vergleicht.
Gut, man hat sie nicht direkt gegeneinander antreten lassen, weil sie vielleicht überhaupt nicht vergleichbar sind? Zu Unterschiedlich sind wahrscheinlich die Konzepte einer Automatik- und einer Handaufzugsuhr?
Aber dennoch finden sich Kriterien, die einen Vergleich möglich machen. Bei beiden handelt es sich um Taucheruhren mit historischen Vorbildern, ausgestattet mit neuen Manufakturwerken. Zu den Kriterien gehören auch der Kundennutzen eines Manufakturkalibers, die Praxistauglichkeit des Gehäuses, die Anwendungsmöglichkeiten und natürlich die Leistung zum Anschaffungspreis.
Wie gut eine Uhr ist und was sie zu leisten vermag, sieht man am besten, wenn man sie mit einer anderen vergleicht.
Und genau dazu hat die Omega Seamaster 300 einen mehr als gelungenen, ja sogar einzigartigen, Auftritt beim Fachpublikum hingelegt, welches vor Begeisterung kaum glauben mag was es hier geboten bekommt. Neueste innovative Manufakturtechnik, bestehend aus einem antimagnetischem Werk, eingerahmt in schön gearbeitetem Stahl und feinem Safirglas, abgerundet mit hochfester Keramik und das zu einem wirklich fairen Preis von 4.850 Euro.
Den einzig wirklichen Konkurrenten den ich ausmachen kann ist, der Tauchchronometer Submariner ohne Datum von Rolex. Zu einem Kaufbetrag von 6.000 Euro für die Rolex Submariner fällt es bei der beschriebenen Grundausstattung der Omega schon schwer weitere Vorteile zu definieren, die diese Rolex gegenüber der Omega Seamaster jetzt noch bieten kann. Es scheint ein wenig so, also ob der Spieß jetzt umgedreht wurde und die Omega sogar die bessere Wahl sei.
Und spätestens jetzt musste ich doch etwas über die positive Umschreibung der Zeitschrift Chronos zu den Defiziten der Panerai Konstruktion schmunzeln - um es mal milde auszudrücken. Angepriesen wird die neueste Errungenschaft der neuerlichen "Manufakturisti" jedenfalls, als gäbe es nichts besseres, schöneres, wertvolleres und interessanteres - nur dieses Basiswerk. Von dem man eigentlich auch nicht viel sieht, außer einer verzierten Platine.
So lesen wir dann auch im Panerai Artikel "Basisarbeit" des aktuellen Chronos: „Schließlich ermöglicht dieser funktional einfache, aber qualitativ hochwertige Antrieb einen vergleichsweise niedrigen Preis von 5.800 Euro.“ (Quelle: Chronos, Basisarbeit, 01/2015, Ebner Verlag Ulm, S. 62)
Ehrlich gesagt ist eine derartige Aussage nicht mehr nachvollziehbar. Zu diesem Angebot kann man weder von einem fairen Preis für das gebotene oder von einer guten Basis reden, noch von einem Einstieg in die Manufakturwelt. Dieser gelingt nämlich mit Omega’s Manufakturkaliber 8500 bereits ab rund 4.100 Euro in der Linie Aqua Terra. Dort sogar mit Datum und automatischem Aufzug, Metallband inklusive. Ebenso wie bei Rolex mir der AirKing ab 4.050 Euro ohne Datum. Beide haben keine antimagnetischen Werke, genau wie die Panerai.
Dafür glänzt die Omega Seamaster 300 mit einer Resistenz von über 15.000 Gauss. 15 mal so viel wie bisherige Höchstleistungen.
Im Bild die schöne, historisch präzise nachgeformte und funktionale Omega Seamster 300
In meinen Augen kann diese Panerai - bei aller Sympathie für die begehrenswerte Marke - als überbewertet angesehen werden. Schließlich fehlen an der Panerai Taucheruhr schon auf den ersten Blick ein Sekundenzeiger zur Funktionskontrolle, ein Sekundenstopp zur genauen Einstellung und eine Gangreserveanzeige am 8 Tage Werk. Dies führt dazu, dass trotz vielleicht einem sehr genauen Gang - auch über 8 Tage hinweg - der Kunde daraus einfach keinen Nutzen ziehen kann.
Aber Achtung! Jetzt haben wir einfach so drüber weg gelesen, dass der Panerai Luminor Base eine der wichtigsten Funktionen einer Taucheruhr fehlt, die Funktionskontrolle!
Die Ablesbarkeit der Luminor Base 8 Days wurde im Chronos ebenfalls als gut beschrieben. Von einer guten Ablesbarkeit der Panerai kann man aus meiner Sicht - durch auf der ganzen Uhr fehlenden Minutenmarkierungen - nun wirklich nicht mehr sprechen. Es sei denn, dem Käufer dieser Uhr genügt eine ungefähre Schätzung der Uhrzeit.
Wenn man so will, strahlt immerhin das Gesicht der Panerai durch die fehlende Bewegungswahrnehmung andererseits eine gewisse Entschleunigung aus. Das tut eine stehende Uhr aber auch. Und wie stelle ich das beim Tauchen fest?
Wenn man so will, strahlt immerhin das Gesicht der Panerai durch die fehlende Bewegungswahrnehmung andererseits eine gewisse Entschleunigung aus. Das tut eine stehende Uhr aber auch. Und wie stelle ich das beim Tauchen fest?
Das Omega typisch gestaltete Gehäuse in einer gewissen Nüchternheit
Im Vergleich zur Omega Seamaster 300 für 4.850 Euro summieren sich die Defizite der Panerai im Taucheruhrenbereich jedoch dramatisch. Zur Seamaster fehlen der Luminor auch noch eine drehbare Lünette mit Leuchtpunkt, eine Minuteneinteilung auf dem Zifferblatt und ein Metallgliederband. Der Automatikaufzug und die antimagnetische Ausführung fehlen der Panerai ja ohnehin konstruktionsbedingt. Beiden gleich bleibt nur der Glasboden.
Mehr zum Werk der Panerai
Das durch den Safirglasboden sichtbare antimagnetische Omega Kaliber
Das gut konstruierte Omega Kaliber 8400 verfügt über eine Schnellverstellung des Stundenzeigers. Dies geschieht in der ersten gezogenen Position in Stundenschritten, was sehr praktisch ist, um schnell in die Sommerzeit oder Winterzeit zu wechseln. Und auch die GMT Zeit ist nicht wählerisch und lässt sich schnell einstellen, ohne dass die Uhr angehalten werden muss. Auf der zweiten Position wartet der Sekundenstopp und die normale Einstellmöglichkeit.
Mir drängt sich allerdings zum unkomfortablen Panerai Handaufzugskaliber langsam die Frage auf, ob es überhaupt noch nötig ist ein solches Werk zu konstruieren? Wer braucht das?
Eine genaue Zeiteinstellung ohne einen Sekundenstopp ist bei der Panerai einfach nicht möglich! In meinen Augen macht eine neue Konstruktion nur Sinn, wenn sich Vorteile für den Nutzer oder zur Wartung und Langlebigkeit ergeben. Hier handelt es sich scheinbar um eine reine Verteuerung ohne Mehrwert für die Kunden. Die tolle Verarbeitung aller Teile und die Verzierungen im Innern des Werks bekommen ohnehin nur Uhrmacher zu sehen.
Eine genaue Zeiteinstellung ohne einen Sekundenstopp ist bei der Panerai einfach nicht möglich! In meinen Augen macht eine neue Konstruktion nur Sinn, wenn sich Vorteile für den Nutzer oder zur Wartung und Langlebigkeit ergeben. Hier handelt es sich scheinbar um eine reine Verteuerung ohne Mehrwert für die Kunden. Die tolle Verarbeitung aller Teile und die Verzierungen im Innern des Werks bekommen ohnehin nur Uhrmacher zu sehen.
Selbst am kräftigen Arm macht die 41,5mm Uhr eine gute Figur
Im Gegenzug ärgert man sich als aufmerksamer Leser bereits über ein Chronos-Minus zur Omega, wegen dem fehlenden Datum und zum Minus zur fehlenden Minuteneinteilung auf der Lünette. Letztere ist jedoch nicht relevant, da die Einteilung auf dem Zifferblatt völlig ausreichend und dank langer Zeiger gut übertragbar ist.
Das Konzept des fehlenden Datums bei Taucheruhren wird doch bei der Rolex Submariner "No Date" auch nicht bemängelt.
Klingt ein bisschen nach Gleichmacherei und so, als wollte man unbedingt noch einen Kritikpunkt finden. Zweifellos fände ich persönlich ein Datum bei der Seamaster 300 auch perfekt, es ist aber wohl nicht entscheidend und der Historie zu liebe entbehrlich. Liebhaber und Sammler mögen sie eigentlich genau deswegen und loben einstweilen das ausgewogene Design. Die Sache ist nur die, es handelt sich um eine Taucheruhr und an der benötigt man kein Datum. Das Datum wurde mit den Jahren wohl nur ergänzt, weil sich der Einsatzzweck vom Tauchen weg und mehr ins Büro verlagert hat.
Bleibt mir am Rande noch die Doppeldrücker Faltschließe zu erwähnen, die eine sehr einfach zu bedienende Schnellverstellung besitzt und sich leider wieder scharfe Kanten an beiden Enden finden lassen. Eine Rückmeldung aus dem Handel scheint Omega hierzu aber auch noch nicht erhalten zu haben und die Qualitätskontrolle schläft offenbar. Die Schnellverstellung funktioniert kinderleicht und die massive Schließe findet man in ihrer dominanten äußeren Erscheinung inzwischen bei fast allen neu lancierten Modellen. Sie passt nur leider mit ihren Rundungen nicht recht zum geradlinigen Vintage-Design des Bandes und dem Rest der Uhr. Auch die vollständige Satinierung passt hier nicht, wo die Glieder des Bandes überwiegend - sogar an den Seiten - poliert sind. Lassen sie mal die scharfen Kanten der Schließe und dann die Bandglieder auf sich wirken. Harmonie sieht anders aus.
Mehr Eigenständigkeit und Exklusivität bei der Schließe wäre besser gewesen. Die Mehrausstattung der Omega gegenüber anderen Taucheruhren ist insgesamt jedoch sehr wohl kaufentscheidend und sie macht aus der Seamaster eine Uhr mit deutlichen Alleinstellungsmerkmalen. Eben zu einem Spitzenangebot für Manufakturtechnik Liebhaber.
Das kann man aus Kundensicht von der Panerai nicht behaupten und es degradiert diese bis 300m wasserdichte Taucheruhr mit einfachem Lederarmband und weit überstehender, großer Dornschließe zum reinen Schmuckstück ohne echte Einsatzmöglichkeit.
Aber halt, doch, da wäre eine! Montags voll aufziehen und auf dem Schreibtisch ablegen, so weiß man immer wie spät es ungefähr ist. Für alles Andere nimmt man doch besser die Seamaster 300.
Die Omega Seamaster 300 wurde bei Juwelier Wenthe in Mannheim Q1 gesehen
Mein Fazit: Ich schließe mich bezüglich der Omega Seamaster der Chronos Redaktion an und kann den Kauf dieser tollen Uhr nur empfehlen. Vor dem Hintergrund der in 2015 kommenden Änderung der Zifferblätter, mit neuer Aufschrift “Officially Certified” aller Modelle mit antimagnetischen Werken, rate ich sogar zum zeitnahen Kauf der Uhr. Die Auslieferung hat gerade erst an Fahrt aufgenommen und das Zifferblatt wird bereits geändert. Das könnte unter Umständen eine extrem gesuchte Version unter Sammlern werden.
Ohnehin wurde die Lünette schon einmal seit ihrer Vorstellung auf der Baselworld angepasst. Achten Sie mal auf den Leuchtpunkt. Echt schade, uns wurde eine ganz andere, sportlichere Uhr in Basel vorgestellt. Ich hoffe natürlich auch, dass die Schließe noch geändert wird, dann gäbe es wirklich kein Halten mehr.
Und zur Panerai Luminor Base 8 Days empfehle ich für meinen Teil den Kauf einer Luminor Automatikuhr in der gleichen Preisklasse um 6.000 Euro und wenn es denn unbedingt doch eine Handaufzugsuhr sein muss, wenigstens eine mit Sekundenanzeige und angezeigter Gangreserve oder eine interessante Limitierung.
Weil ich mich bei meiner Bewertung der Panerai Luminor Base 8 Days Acciaio völlig auf die Angaben der Fachzeitschrift Chronos verlassen habe und nur das offensichtliche von mir herangezogen wurde, empfand ich auch eigene Fotos zur Uhr als entbehrlich. Sollten Sie Informationen oder Anschauungsmaterial zur Panerai benötigen, geht es hier zur Herstellerseite.Bitte sehen uhren fake oder Rolex Explorer
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